Manifestieren und warum es nix bringt

Das Manifestierungs-BlaBla der Spiritualität: Warum es dich nicht weiterbringt.

Wenn ein Gedanke sichtbar wird, kann man das eine Manifestierung nennen. So ungefähr wird es in Wikipedia erklärt. Ich habe mir meine eigene Version daraus gemacht:

Alles, was du anfassen kannst, war irgendwann einmal eine Idee. Egal ob es der Pariser Eiffelturm war oder der Stuhl, auf dem du sitzt.

Irgendwann ist in irgendeinem Kopf bei irgendeinem Problem der Gedanke entstanden: „Da müsste es doch etwas geben. Wir brauchen eine Idee“.

Und schon arbeitet das Gehirn – meist über Nacht – und brütet alle möglichen Varianten einer Lösung aus. Vielleicht könnte man dazu auch „Erfindung“ sagen.
Mein liebster Erfinder war Galileo Galilei. Was der alles in seinem Gehirn ausgebrütet hat – in der damaligen Zeit! – das war schon mega!

Ich möchte heute einen anderen Blick auf den Begriff Manifestierung werfen. Meiner Meinung nach ist es nämlich nur eine Seite einer Medaille.

Manifestieren in der Spiritualität

In der spirituellen Szene wird der Begriff Manifestieren sehr oft verwendet. Du kannst alles Mögliche manifestieren:

  • Geld
  • einen PartnerIn
  • den perfekten Job
  • das Traumhaus

Hier wird meist mit Visionboards, Meditationen oder Hypnose-Techniken gearbeitet. Du sollst dir deine Traumwelt im idealen Zustand aufbauen und dich einfühlen, damit du es spüren kannst.

Du kannst dir z.B. deinen Traumpartner oder deine Traumpartnerin visualisieren. Alter, Größe, Figur, Wesen, Eigenschaften, Finanzen, Hobbies, und wasweißich noch alles. Du machst ein Visionboard, schreibst alles auf und baust dir deine ideale Welt mit diesem Menschen.

Ach genau, ein Datum wäre auch noch gut, damit das Universum weiß, wann es zu liefern hat.  Du könntest auch noch Rituale machen, damit es energetisch besiegelt wird.

Ab jetzt könnte es sein, dass du in der Erwartung lebst. Dass du auf die Erfüllung deiner Träume hoffst. Stundenlang meditierst und dich in den zukünftigen Zustand einfühlst, wartend auf den Traummann oder die Traumfrau auf dem weißen Ross – oder im SUV.

Was ja grundsätzlich nicht so schlecht wäre 🙂 so mit Abrakadabra die Wunschwelt verwirklichen…

Manifestieren in der Persönlichkeitsentwicklung

Wenn man in Google nach Manifestieren sucht, bekommt man sofort alle möglichen Programme vorgeschlagen. Meist geht es um die bewusste Steuerung von Gedanken und die Zielsetzung. Du kannst wieder eine für dich stimmige Realität nach deinen Gedanken aufbauen. Dir deine eigene „Blase“ nach deinen Wünschen kreieren. In anderen Worten: Deine Komfortzone. 

In Gedanken kannst du dir eine Traumwelt mit rosarotem Plüschteppich bauen, in der du es möglichst bequem hast.

Dir wird empfohlen, über deine Ziele zu reden, deinen Freunden oder der Familie davon zu erzählen, damit du sie stärker in dir verankerst. Oder du sollst deine Macht aktivieren, negative Selbstgespräche beenden, deine Wünsche genau definieren, Ruhe finden oder einfach noch mehr visualisieren oder meditieren.

Das ist ja auch alles richtig.
Wenn du weißt, wer du bist und was du möchtest, kannst du auch die Segel setzen.
Es ist nie verkehrt, wenn du dir Gedanken darüber machst, wo du in fünf Jahren stehen möchtest oder so.
In der Geschäfts- und Firmenwelt ist das ganz normal. Das heißt dann „Agenda“ und ist z.B. die Zielplanung für die nächsten 10 Jahre. Ich habe auch eine Agenda gemacht, eine Agenda2025 und eine Agenda2030, schriftlich und in Farbe.

Aber leider wird sehr oft in den Beratungen nur wieder über die gedankliche Seite geredet, über die ideale Vorstellung vom Leben, die Visionen und die Träume. Wie das Haus deiner Träume aussehen soll oder wieviel Geld du haben möchtest.

Und immer wieder: Verbinde dich mit dieser Vision, damit sie Wirklichkeit wird. Möglichst täglich, viele Stunden lang.

Das Gesetz der Anziehung

… oder: Gleiches zieht Gleiches an. Dieses Gesetz ist eine Grundlage für den Glauben an die Kraft der Gedanken.

Aus dem jüdischen Talmud ist das folgende Sprichwort:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, sie werden Taten. Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Das ist von Grund auf richtig. Wenn du das als Lebensphilosophie nimmst, wirst du als bewusster, achtsamer Mensch ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein. Du wirst dir klare Ziele setzen können, Klarheit über dein Leben bekommen und in die Selbstverantwortung gehen.

ABER: Auch hier wieder die Gefahr, dass du dich in der Gedankenwelt verzettelst. Dass du dich vor lauter wie-könnte-es-sein-Wunschvorstellungen aus der Realität zurückziehst, den Bezug zur Wirklichkeit verlierst und dich in den Opfermodus begibst.

Weil es nämlich nicht so einfach ist. Punkt.

Glaube versetzt Berge – wirklich?

Meiner Meinung nach gibt es in der Manifestierungs-Blase eine große Gefahr. Du kannst sich nämlich sehr schnell in diesen Traumwelten verlieren.

In Bayern heißt es dann: „Du lebt in der Einbildung„. Das heißt, du verlierst den Bezug zur Realität. Du lebst in einer Gedankenwelt, die es so nicht gibt.

Und was dir keiner sagt: Um die gewünschten Manifestierungen oder Ziele zu erreichen musst du: ARBEITEN !!!

Damit das ein für allemal gesagt ist: Du musst VIEL arbeiten, um Häuser, Geld oder TraumpartnerInnen zu manifestieren. Es ist völlig egal, was du dir als Vision, Ziel oder Wunsch vorgenommen hast.

Es ist egal, ob du

  • 10 kg abnehmen willst,
  • ein Haus bauen,
  • eine Mio. auf dem Konto haben willst,
  • ein Business aufbauen oder
  • die Traumbeziehung haben willst.

Du wirst arbeiten müssen. An dir, an deinem Leben, an deinen Gedanken und MIT DEINEM KÖRPER.
Du wirst lernen müssen, täglich und viel. Du wirst Erfahrungen machen müssen, gute und weniger gute. Und du wirst dich auf den Pfad der Abenteuer begeben müssen – außerhalb deiner Komfortzone.

Das muss mal gesagt werden:
In einer Ecke sitzen und meditieren wird dir nicht wirklich viel bringen.
Kein Haus baut sich von selbst.
In einer Beziehung müssen beide Partner am selben Strang ziehen.
Das Business braucht viel von deiner Energie. Da bleibt nicht viel Zeit für Träumereien, wenn das Ziel WIRKLICH erreicht werden soll.

In meinem Jahresrückblick 2022 habe ich selbst gestaunt, was ich alles geschafft habe. Ich habe aber auch keinen Fernseher, also auch kein Netflix. Das ist für mich vergeudete Lebenszeit. Nur mal so nebenbei.

Und das wird in diesen Manifestierungs-Empfehlungen nicht gesagt. Hier wird oft so getan, als genüge es, sich eine Gedankenwelt aufzubauen und irgendwann wird das Universum schon liefern.

Nur: WANN ist irgendwann?

Die Kombination ist die Zauberkraft.

Meiner Meinung nach ist der schnellste und effektivste Weg, etwas zu erreichen, die Kombination aus den beiden Welten.
1. Du musst wissen, wo du hin willst und wann du dort sein möchtest.
2. Du brauchst einen Plan.
3. Du fängst an. Sofort und diszipliniert. Jeden Tag einen Schritt.

Ich mache dir einen Vorschlag:
Nimm dir jetzt eine halbe Stunde Zeit und meditiere oder überlege dir, was heute in drei Monaten dein Idealzustand wäre. Oder was du gerne haben wollen würdest. Oder was dich glücklich machen würde.

Und dann mach deinen Plan. Der wird von dir ab sofort diszipliniert umgesetzt. Jeden Tag, jeden einzelnen Tag. Egal, ob du Lust hast, ob du Zeit hast, ob du Ergebnisse siehst oder nicht.
Setze dir Tages- Wochen- und Monatsziele. Anfangs leicht erreichbare Ziele, damit du Erfolgserlebnisse hast und der Körper sich an dieses Gefühl erinnern und wieder gewöhnen kann.
Der Rest kommt fast von selbst.

„Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen“ sagte Dorie aus dem Film Nemo.

Jeden Abend schreibst du dir auf, was du gut gemacht hast, ob du das Tagesziel erreicht hast. Es ist egal, ob du abnehmen, fitter werden oder mehr Geld haben möchtest.

Und komm mir nicht mit: „Das geht bei mir nicht“. Wenn ich das schaffe, kannst du das schon lange. Davon bin ich überzeugt.

Wenn du an deinen Fähigkeiten zweifelst, dann hol dir doch meine 5-Schritte-Anleitung für mehr innere Stärke. Sie kann dir einen ganz anderen Blickwinkel auf dich selbst zeigen.


Das Leben ist zu kurz, um nicht wunderbar gelebt zu werden.

Schön, dass du da bist💝

5 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Ingrid Dankwart am 23. August 2023 um 11:55

    Liebe Monika,

    ich teile deine Meinung zu 100 %, das macht mich glücklich, dass andere Menschen auch so denken. Dieses Rumgelabere von „du musst nur daran glauben“ kann ich nicht mehr hören 😉 Wir dürfen Eigenverantwortung zeigen. Schön, dass es dich gibt. 💗
    Magische Grüße von Ingrid

  2. Veröffentlicht von Dagmar Recklies am 19. Januar 2023 um 16:23

    Manifestieren für Realisten! So ergibt das sogar für mich Sinn.
    Vielen Dank für Deine klaren Worte.

    • Veröffentlicht von Monika Probst am 19. Januar 2023 um 18:49

      Genau. Für Realisten ist manifestieren sogar noch kraftvoller, weil die leichter in die Umsetzung gehen.
      Danke für dein Feedback, das freut mich sehr.

  3. Veröffentlicht von Gabi Kremeskötter am 14. Januar 2023 um 10:24

    Großartig, Monika,
    ich stimme dir vollumfänglich zu!
    Folge selbst seit Jahren genau diesem Motto:
    Wo willst du hin? Mache deinen Plan! Und gehe los!
    Aus dem Denken ins Tun kommen und dann auch wirklich aktiv werden!
    Raus aus der Bla-Bla-Bla-Blase, dass allein das Denken reicht um weiter zu kommen.
    Danke auch für deinen Hinweis zur Arbeit: Denn die ist definitiv nötig und nicht immer angenehm, bequem oder macht sich von selbst.
    Ich freue mich, deinen Blog gefunden zu haben und werde ganz sicher weiter von dir lesen.
    Herzliche Grüße
    Gabi

    • Veröffentlicht von Monika Probst am 15. Januar 2023 um 8:57

      Liebe Gabi, ich danke dir für deine Worte. Manchmal glaube ich, ich bin allein auf weiter Flur mit meiner Meinung. Gottseidank anscheinend nicht 🙂 Liebe Grüße zurück!

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